Bewerbung beim schwarzen Loch

Das schwarze Loch, so heißt der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg bei mir, und einige Leser haben beigepflichtet. Im Mai – wenige Tage nachdem ich eine Untätigkeitsklage gegen das schwarze Loch gewonnen (genaugenommen einvernehmlich erledigt mit Kostentragung durch den Beklagten) habe, wurde ich auf diese Stellenausschreibung aufmerksam und bewarb mich kurzentschlossen:

Eigentlich war völlig klar, dass ich unerwünscht war. Meine Freundin meinte, bestimmt werden sie antworten passt nicht ins Team. Nicht ganz. Ich hole eine Auskunft ein und finde darin neben mir bekanntem ein Anschreiben, einen Vergleich der Bewerber sowie die Dokumentation der Entscheidung finde.

Seltsam, dass man fehlende Zeugnisse bemängelt. Und ich sei nicht auf den Fall fokussiert gewesen. Fehlende Zeugnisse ist ein selbstgemachtes Problem, die und viele weitere Dokumente sind in meinem Lebenslauf verlinkt und sprengen jedes mir bekannte Empfangslimit eines Emailservers. Nicht fokussiert? Naja, über den Tellerrand sehen scheint nicht erwünscht zu sein. Meine Nachfrage liefert:

Man recherchiert nicht und clickt nicht auf Links im Lebenslauf? Aber so funktioniert das moderne Leben, es manifestiert sich sogar in Gerichtsurteilen wie Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 10.04.2024 — 12 SA 1007/23.

Schade, ich hätte gerne die Seite gewechselt. Aber es war eigentlich von vorneherein klar, dass die Bewerbung chancenlos war. Insider des öffentlichen Dienstes wissen, dass engagierte Leute oft nicht erwünscht sind. Gerechnet hatte ich mit – siehe oben – einer Absage der Art passt nicht ins Team. Aber Art und Inhalt der Ausrede ist letztendlich egal.

Meinen Einsatz für den Datenschutz werde ich natürlich fortsetzen. Ich habe die Liste meiner Beschwerden durchgesehen. Nachvollziehbar abschließend bearbeitet hat das schwarze Loch zwei durch Abgabe nach Hessen (Entis) bzw. Berlin (AirBnB). Nicht zuständig – der Idealzustand für jede Behörde. Jeweils eines wurde mangels Rechtshilfeabkommen mit der Schweiz beendet, eines weil ein Auftragsverarbeiter keine Auskunft erteilen muss, und eines wegen meiner ersten Untätigkeitsklage. Die Beschwerde gegen das Ministerium für Inneres und Digitalisierung wird als abgeschlossen geführt obwohl ich protestiert habe – aber halt nicht geklagt habe. An eine Abschlussnachricht zu Megapart kann ich mich nicht erinnern. Bleiben noch so ca. 10 die zu bearbeiten wären, nur zwei davon sind jetzt beim Verwaltungsgericht Stuttgart anhängig: meine Beschwerde gegen die Privatärztliche Verrechnungsstelle Südwest und die gegen Verivox. Die erste Reaktion hinsichtlich meiner Klage wegen Verivox: man findet trotz Eingangsbestätigung keine Verwaltungsakte zum Vorgang. Wenn es einen Zweifel an der Bezeichnung schwarzes Loch gegeben hat — die ist wohl passend.

Dass Beschwerden nicht bearbeitet werden ist kein Problem das nur in Stuttgart existiert, sondern in Deutschland leider die Regel wie 5 Jahre DSGVO: Mangelhafte Durchsetzung auch in Deutschland zeigt. Ich bleibe dran, meine Erfolgsquote zu steigern, auch mit Gerichtsverfahren.

Beschwerden beim schwarzen Loch

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